Dienstag, 9. März 2010

Walrossfrühlingsgefühle

Back in town, zurück mit ganz Frankreichs Essen an Oberschenkeln, Armen und Bauch. Gefühlte 15 Kg mehr. Frustriert und völlig am Ende. Kraftlos. Motivationslos. Ich seh mich aus versehen im Schaufenster und könnte kotzen. Sowas ekelhaftes wabbelt da lang. Heute ins Fittnessstudio gerannt, habs auf dem Crosstrainer grad mal 30 Minuten ausgehalten, weil ich nicht mehr konnte. Weil ich meine Fettrollen nicht länger in Bewegung halten konnte. 13 Minuten Fahrrad, dann keine Kraft mehr. 15 Minuten diese Skimaschine, die hat mir richtig Spaß gemacht. Das möchte ich nun öfter machen. Aber mein Spiegelbild ist erschreckend. Wirklich. Ich trau mich nicht auf die Waage. Das kann ich mir im Moment nicht leisten. Mich so doll runterzuziehen. Ich muss wieder anfangen mehr zu trinken. Das ist irgendwie auf der Strecke geblieben. Schaffe kaum noch 2 Liter am Tag und hab dementsprechend viel Hunger. Ich will wirklich abnehmen. Ich möchte schön sein. Dünn. Der Sommer kommt. Unaufhaltsam. Schon jetzt blitzt fast jeden Tag diese blöde Sonne durch und die Leute sind gut gelaunt. Machen sich nackig und zeigen Haut. Egal welche Größe sie haben. Das kann ich nicht verstehen. Das will doch keiner sehen. Genauso wie mich doch keiner sehen will.
Im Skiurlaub verlief es wie in meinen schlimmsten Träumen erwartet. Der Kumpel T. aus der Uni, mit den gleichen Idealen wie jeder normal Mensch nennt mich FETT. Völlig zu Recht, denn ich stopfe und fresse unaufhaltsam. Klar wir haben jeden Tag 6 Stunden auf der Piste Sport getrieben, aber ich habe für eine ganze Fußballmannschaft gefressen. Süßes, Schoko, Kekse, Abendbrot, Baguettes... Maßlos und sinnfrei, bis mir schlecht wurde. Jeden einzelnen Tag.
Ich komme nach Hause und traue mich kaum zu meinen Eltern zu fahren und mich so meiner, selbst essgestörten, Mutter zu präsentieren. Dementsprechend gereizt gehe ich an unsere Unterhaltungen ran und als sie dann plötzlich anfängt mir zu erzählen, ich sei ja so dünn geworden bin ich ihr fast an die Gurgel gesprungen. Sie lügt einfach um mich nicht als Konkurrenz zu haben. Sie ist perfekt schlank, groß, dünne lange Beine und tolle Arme. Sie könnte es nicht vertragen, wenn ich nach ihr komme. Wir hatten schon immer unsere Schwierigkeiten. Aber anstatt mich von ihr motivieren zu lassen fresse ich Toast mit Nutella und und und. Ständig sage ich mir, morgen morgen gehts los, morgen wird alles besser. Heute ist morgen. Heute ist es auch besser, aber man soll den Tag nicht vor dem Abend loben.
Mein neues Problem ist, ich rauche wieder. Warum? Keine Ahnung. Schmeckt es? Nein. Ich habe mir vorgenommen nur noch zu rauchen, wenn ich eine Mahlzeit dadurch ersetze. Bis jetzt klappt es. Ich habe gefrühstückt, eine Birne. Und dann Sport gemacht. Jetzt gönn ich mir grad Kaffee und zwei Zigaretten mit Cola Light. Die Beste Kombi ever! Heute Abend esse ich meine Suppe. Gemüsesuppe. Abends ist gut. Nach 18 Uhr gibt es für mich keine Kalorienhaltige Nahrung mehr. Es kann so nicht weitergehen. Ich möchte im Mai meinen lieben "Freund" besuchen und gut aussehen. Denn der Sommer kommt und ich werde zwangsläufig Haut zeigen müssen.
 Bitte gib mir Kraft und Ausdauer. Bitte gib mir Hoffnung. Bitte lass heute einen guten Tag werden. Sodass ich wieder glauben kann.

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